In diesem Blogeintrag werde ich von meinem Bangkok-Urlaub, dem Zwischenseminar, das letzte Woche stattfand, und dem U23 Asia championship Finale erzählen.
Wie schon in meinem letzten Blogeintrag erwähnt war ich vom 26.12. bis 1.1. in Bangkok mit den anderen Kolping-Freiwilligen aus Vietnam.
Hier haben wir uns einige Sehenswürdigkeiten angeschaut, zB die Tempelanlage Wat Pho, wo man den berühmten 46m langen und 15m hohen liegenden Buddha findet, Chinatown oder den Tempel Wat Arun, der am Ufer des Chao Phraya liegt. Auf dem Chao Phraya, dem Fluss, der durch Bangkok fließt, haben wir auch eine Bootsfahrt gemacht. Natürlich waren wir auch auf der Khaosan Road, DER Straße für Backpacker und Touristen, die von Essensständen, Klamotten- und Schmuckläden, sowie Tattoostudios gesäumt ist. Hier werden auch um der Touristen Willen gegrillte Skorpione, Kakerlaken, Raupen, Heuschrecken, Spinnen, Tausendfüßler und sogar Geckos verkauft.
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Liegender Buddha im Wat Pho |
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Wat Pho |
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Chinatown |
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Bootsfahrt auf dem Chao Phraya |
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Wat Arun |
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Wat Arun |
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Auf der Khaosan Road |
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Sticky rice mit Mango |
Bangkok hat mir wirklich gut gefallen und ist, wie ich finde eine sehr interessante Stadt. Sie ist nicht nur viel größer als Hanoi (ca. 6,5 Mio Einwohner), mit ihren 8,3 Mio Einwohnern (Stand 2010), sondern auch viel touristischer und stärker auf westliche Touristen (vor allem Backpacker) eingestellt.
Merkt man in Vietnam ganz deutlich den chinesischen Einfluss, so ist in Thailand der indische Einfluss viel größer. Da ich nur in Bangkok war, kann ich nur von der Hauptstadt aus eigener Erfahrung berichten, aber ich bin mir sicher, dass es im Rest des Landes ähnlich ist.
Was in Vietnam Ho Chi Minh ist, ist in Thailand der König: wo man hinsieht findet man Bilder von ihm, Taxis fahren mit Schildern, auf denen "long live the King" steht herum.
Einen weiteren Unterschied stellt Religion dar: Buddhismus ist in Thailand Staatsreligion und somit ebenfalls allgegenwärtig. Überall findet man Tempel, Pagoden und Buddha-Statuen. Ganz anders als im mehrheitlich atheistischen Vietnam. Die Tempel, die man in Vietnam sieht, sind außerdem vom Baustil und der Dekoration anders: weniger verziert, viel schlichter, während die Tempel in Thailand mit viel Gold und sogar teilweise Mosaiken verziert sind.
Die 6 Tage Bangkok haben mich wirklich neugierig auf Thailand gemacht. Ich möchte auf jeden Fall nochmal dorthin reisen und mich mehr mit dem Land auseinandersetzten.
Wir hatten zusammen einen wirklich schönen Urlaub dort, haben das warme Wetter (30 Grad) und den blauen Himmel genossen und gut gegessen (Pad Thai, Thai Curry, sticky rice mit Mango: das Essen in Thailand war unglaublich lecker!).
Wieder zurück im kalten Hanoi ging es die ersten drei Januarwochen ganz normal weiter mit Unterrichen und Büroarbeit. Leider war ich ziemlich lange erkältet.
Vom 22. bis 26.1. fand dann unser Zwischenseminar statt. Das Semainar wurde von VPV (Volunteers for Peace Vietnam), einer vietnamesischen NGO, organisiert, die auch Freiwillige aufnimmt. Unsere Gruppe bestand aus 21 Freiwilligen (größtenteils Deutsche, zwei Östereicherinnen, eine Schweizerin, eine Finnen und eine Französin) und drei Mitarbeiterinne von VPV, die das Seminar geleitet haben. Zusammen sind wir mit dem Bus zum 80km nördlich von Hanoi liegenden Thai Hai Village resort gefahren, wo wir die Woche verbrachten. Das Resort liegt direkt bei einem traditionellem Tay Dorf, die Tay sind eine ethnische Minderheit aus dem Norden Vietnams. Geschlafen haben wir auch in einem traditionellen Tay-Pfahlhaus, auf auf dem Boden liegenden Matratzen mit Moskitonetzen darüber - sehr gemütlich! Es war auch toll wieder einmal frische und saubere Luft zu atmen und die Stille der Natur um sich zu haben.
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Unsere Unterbringung, ein traditionelles Tay-Haus |
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Unsere Gruppe im Tay Village |
Auf dem Seminar hatten wir dann verschiedene Einheiten: Anfangs haben wir über die verschiedenen Programme geredet, da nicht alle einen weltwärts-Dienst leisten, sondern einige zB ein IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst) oder einen 6-monatigen Freiwilligendienst machen. Außerdem hat jeder sein Projekt vorgestellt. Wir hatten auch eine Einheit zu Problemen und Lösung derer. Zoé und ich haben festgestellt, dass wir fast die einzigen waren, die nicht auf größere Schwierigkeiten während dem Dienst gestoßen sind, ob in Bezug auf Arbeit, Unterkunft oder Umgang mit der fremden Kultur. Schließlich haben wir nochmals interkulturelles Lernen angesprochen. Abgeschlossen wurde das Seminar mit einer Einheit, in der jeder individuell auf die letzten Monate zurück blicken und reflektieren konnte was positives und negatives passiert ist, was man bis jetzt gelernt und erlebt hat. Am Ende haben wir über unsere Pläne für die kommenden
Monate geredet.
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Beim Kennenlernen |
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Einheit Probleme lösen |
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Beim Projekte Vorstellen |
Während unserem Aufenthalt im Thai Hai Village konnten wir außerdem einen Einblick in die Kultur der Tay bekommen. So wurden wir durch das Dorf geführt, durften selbstgemachten Reiswein probieren, haben Gesang und Musik gelauscht, durften traditionelle Festtagsspiele ausprobieren und konnten und Glücksarmbänder flechten.
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Ziel ist es, einen Tontopf zu zerschlagen, während das eigene Team einen leitet und das gegnerische Team einem falsche Anweisungen zuruft |
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Im Tay Village, bei traditioneller Musik |
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Beim Glücksarmband Flechten |
Der letzte Abend war noch einmal etwas besonderes: Die Kinder aus dem nahegelegenen Dorf sind zu uns ins Resort gekommen und wir haben mit ihnen gespielt, gesungen und getanzt. Das hat total viel Spaß gemacht, weil die Kinder super aufgeregt und aufgedreht waren. Später am Abend, als wir wieder alleine waren, haben wir dann noch Karaoke gesungen - für Zoé und mich das erste Mal! - was hier ja unglaublich beliebt ist. Macht auch sehr viel Spaß.
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Beim "Bambustanz" |
Generell hatten wir sehr viel Freizeit auf dem Seminar, die wir aber dazu genutzt haben uns untereinander auszutauschen, also auch eine Art des Reflektierens. Es war auch wirklich schön neue Kontakte zu knüpfen und sich Tipps, zB fürs Reisen, zu holen. Die 3 Seminarleiterinnen von VPV waren außerdem extrem nett und lieb und haben sich sehr viel Mühe bei der Organisation gegeben und dabei, uns bei Problemen zu helfen und zu unterstützen, obwohl sie ja von einer ganz anderen aufnehmenden Organisation sind.
Nach den 5 Tagen bin ich auf jeden Fall mit neuer Energie und Motivation in die zweite Hälfte (oder eher die verbleibenden 7 Monate) gestartet. Mein größter Anstoß ist es mehr Vietnamesisch zu lernen. Das habe ich in den letzten Monaten wirklich vernachlässigt, da wir es in unserem Projekt ja auch nicht brauchen. Viele der Anderen sind hier eindeutig weiter, was mich dazu motiviert auch weiterzulernen.
Nun zum Fußball: In den letzten Wochen fand die U23 Asienmeisterschaft in China statt und die vietnamesische Mannschaft hat es tatsächlich ins Finale geschafft - eine sehr große und gefeierte Sache hier, da es noch nie eine vietnamesische Fußballmannschaft in ein Finale irgend einer Art geschafft hat. Am Dienstag letzte Woche fand das Halbfinale statt, in dem Vietnam gegen Katar gespielt hat, was wir während dem Seminar mitverfolgt haben.
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Dienstags, beim Fußball Schauen im Resort |
Samstags war dann das Finale, Vietnam gegen Uzbekistan, das Vietnam leider 1:2 verloren hat. Das entscheidende Tor ist während der Verlängerung gefallen. Das Finale war ein riesen Ereignis hier, das jeder mit Familie oder Freunden zusammen, in der Schule, im Stadium oder in einer Bar angeschaut hat. Wir haben das Spiel auf einem großen Bildschirm beim public viewing am Hoan Kiem See mitverfolgt und es hat richtig viel Spaß gemacht: Die Stimmung war super - auch nach Ende des Spiels - und alle haben sehr mitgefiebert. Man hat gemerkt, wie stolz die Vietnamesen auf ihre Mannschaft waren, auch nach der Niederlage wurde kräftig gefeiert und die Straßen waren voll mit Mopedfahrern, die Vietnam-Flaggen geschwenkt und gehupt haben. Ein super Erlebnis!
Während der Halbzeit
Mein Jahr hat also sehr ereignisreich angefangen und es wird auch so weitergehen. Mein nächster Blogeintrag wird nach unserem 16-
tägigen Urlaub in Kambodscha während den Tet-Ferien mitte Februar kommen. Ihr könnt also gespannt sein! :)
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